HLA
HLA

Am 8. März ist Weltfrauentag. Es geht um Gleichberechtigung und es geht gegen Diskriminierung von Frauen weltweit. Gerade als „Männer-Liga“ ist es uns wichtig, hier Zeichen zu setzen. Wir haben daher fünf Frauen, die in ganz unterschiedlichen Bereichen rund um die ZTE HLA tätig sind, zu den "Köpfen der Woche" gemacht und zum Interview gebeten.

Heute bitten wir Katharina Kitzberger zum Interview. Die Rechtsanwältin ist seit vielen Jahren Teil des ZTE HLA Vorstands und dort als einzige Frau tätig. Ihre Anliegen: Weniger „Starkstiere“, mehr Entscheidungsträgerinnen und eine ehrliche Speak-up Kultur.

Wie bist du zum Handball gekommen?
Katharina Kitzberger: "Ich meldete mich in der 1. Klasse des Gymnasiums Maroltingergasse für die ‚Neigungsgruppe Handball‘ an. Von dort wurden Interessierte in den damaligen Mädchen- bzw. Frauen-Verein der Maroltingergasse geholt. Diesem Verein blieb ich lange treu und wechselte erst einige Jahre später gemeinsam mit meinem damaligen Trainer „Bumpfi" (Anm. Wilhelm Doskocil) nach Tulln."

Was ist deine aktuelle Tätigkeit beim Handball?
Katharina Kitzberger: "Vizepräsidentin der ZTE HANDBALL LIGEN AUSTRIA, zuständig für den Bereich Recht, da ich im Brotberuf Rechtsanwältin bin."

Die ZTE HANDBALL LIGEN AUSTRIA sind als Männer-Liga naturgemäß am Spielfeld, aber auch darüber hinaus, männlich dominiert. Wie fühlt sich diese männliche Dominanz für dich an?
Katharina Kitzberger: "Männliche Dominanz bin ich gewohnt. Sie schüchtert mich nicht (mehr) ein. Auch in meinem Beruf als Rechtsanwältin im Bereich Wirtschaftsrecht habe ich (leider) immer noch vorwiegend mit männlichen Entscheidungsträgern zu tun. Ich nehme dann gerne die Vorteile mit, Frau zu sein: Vor allem was die Kommunikationskultur betrifft, ist es oftmals hilfreich, wenn auch eine Frau am Tisch sitzt."

Hast du das Gefühl, dass dir deine männlichen Handball-Kollegen anders entgegentreten, weil du eine Frau bist? Wenn ja, inwiefern?
Katharina Kitzberger: "Für das Präsidium der ZTE HLA kann ich das nicht sagen. Ich denke, dass wir uns dort alle auf Augenhöhe unterhalten."

Gibt es etwas, das man aus deiner Sicht in Zusammenhang mit dem etwas breiter zu verstehenden Thema Diversity anders machen sollte im Sport?
Katharina Kitzberger: "Vor allem im Männer-Sport wäre es gut, wenn die Vorstellung des testosterongebeutelten Starkstieres abseits des Spielfeldes etwas abgelegt werden könnte und man Themen wie Diversität, sexuelle Orientierung, aber auch psychische Belastungen und Burnout-Prävention, etc. besprechen könnte. Eine ehrliche Speak-up Kultur, in der man mehr Dinge ansprechen kann als bisher, wäre meines Erachtens wichtig."

Zum Interview mit Sandra Zapletal, Trainerin HC FIVERS WAT Margareten II (ZTE HLA CHALLENGE-Team)
Zum Interview mit Marie Schweighofer, PR, Social Media & Marketing, HSG Holding Graz
Zum Interview mit Sandra Barta, Vize-Präsidentin, roomz JAGS Vöslau
Zum Interview mit Marlis Wenninger, Schiedsrichterin, ÖHB & EHF

© HLA MEISTERLIGA | HLA CHALLENGE 2023
fb twitter instagram Spozihy