HLA
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Nach der Saison ist Schluss! Das hat Matthias Führer vom Förthof UHK Krems vor wenigen Tagen beschlossen. Bei der SG INSIGNIS Handball WESTWIEN "groß" geworden, wechselte der 29-Jährige 2021 zu den Kremsern und holte vergangenes Jahr den Meistertitel. Mit einem Titel soll seine Karriere enden.

Vor wenigen Tagen hast du verkündet deine Karriere zu beenden. Warum jetzt?
Matthias Führer: "Das hat ganz sicher mehrere Gründe und war eine der schwierigsten, wenn nicht die schwierigste Entscheidung meines Lebens. Mir ist es wichtig, meine Karriere zu einem selbstgewählten Zeitpunkt und als gesunder Spieler zu beenden. Die Mehrfachbelastung aus Spitzensport mit 6-7 Trainings & einem Spiel pro Woche, dazu 25-30 Stunden in der Arbeit und einer Beziehung ist nicht immer förderlich für das eigene Wohlbefinden. So schön es oftmals ist, all diese Dinge erleben zu dürfen, zerreißt es mich dabei doch oft und ich merke auch, dass ich nicht überall stets mit 100 % dabei sein kann. Ab Sommer werde ich meine Leidenschaft und Motivation also vermehrt im neuen Beruf als Key-Account-Manager bei der Kommunikationsagentur Alba Communications sowie in meiner Beziehung und meinen privaten Aktivitäten einsetzen."

Du hast eine beeindruckende Karriere hinter dir. Was waren deine persönlichen Highlights?
Matthias Führer: "Danke für das Kompliment! Bis zum heutigen Tag bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben als Handballer – denn auch wenn wir in der Jugend bei Union West-Wien schon immer sehr leistungsorientiert gearbeitet haben, hätte ich es mir damals nicht vorstellen können, dass ich es schaffe, 10 Jahre in der ZTE HLA aktiv sein zu können. Mein größter Erfolg war der Meistertitel mit dem Förthof UHK Krems 2022. Wir haben in der Jugend mit West-Wien über Jahre so gut wie alles gewonnen, danach habe ich aber auch lange Jahre ohne Titel bei der SG INSIGNIS Handball WESTWIEN erlebt. Da weiß man so einen Erfolg wie letztes Jahr schon sehr zu schätzen. Zweimal Platz 6 bei der U18- sowie U20-Europameisterschaft mit dem Juniorennationalteam waren auch ganz besondere Erlebnisse und vor allem wunderschöne Reisen. Das letzte, große Ziel ist ganz klar meine Karriere mit einem Sieg zu beenden und somit erneut Meister zu werden."

Seit gut einem Jahr bist du als „Antidiskriminierungs-Manager“ in der ZTE HLA tätig. Wirst du diese Funktion auch nach deinem Karriereende weiter ausüben?
Matthias Führer: Ja, das werde ich. Diese Frage habe ich mir nie wirklich gestellt, da mich diese Aufgabe immer noch sehr interessiert und ich das Gefühl habe, dass wir hier gemeinsam noch viele, weitere Schritte vor uns haben. Mir macht die Zusammenarbeit mit den Personen aus WHA und ZTE HLA Spaß und ich kann meine Aufgaben zeitlich gut und flexibel wahrnehmen. So schnell bekommt mich der Handball also nicht los. In Zukunft kann ich mir auch andere Jobs im (Österreichischen) Handball vorstellen, aber das hat jetzt noch keinen Platz.

Was wirst du ab Sommer machen und worauf freust du dich am meisten in deiner künftigen handballfreien Zeit?
Matthias Führer: Das wird tatsächlich spannend. Wenn man 20 von 29 Lebensjahre Handballer ist, dann wird es sich seltsam anfühlen, sich nicht mehr als Sportler zu bezeichnen und auch nicht mehr so zu leben. Viele Freunde wie Jakob Jochmann, Simon Pratschner oder Moritz Marouschek haben mich in dem ein oder anderen Gespräch schon auf diese Zeit „vorbereitet“. Anfänglich werde ich die Zeit sehr genießen, meine Energien vorrangig in Beziehung und Beruf stecken und noch nicht zu viele, neue Projekte starten. Ganz bestimmt werde ich sportlich bleiben und freue mich dabei vor allem auf Ballsport abseits des Handballfeldes wie Fußball, Beachvolleyball oder Paddeltennis.
© HLA MEISTERLIGA | HLA CHALLENGE 2023
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