Offizielle Stellungnahme des ÖHB zum Regelverstoß im Siebenmeter-Werfen  + Stellungnahme des HC FIVERS WAT Margareten

Offizielle Stellungnahme des ÖHB zum Regelverstoß im Siebenmeter-Werfen  + Stellungnahme des HC FIVERS WAT Margareten

HLA MEISTERLIGA Halbfinalspiel HC FIVERS WAT Margareten – ALPLA HC Hard:
Offizielle Stellungnahme des ÖHB zum Regelverstoß im Siebenmeter-Werfen  

Das Halbfinal-Spiel in der HLA MEISTERLIGA, HC FIVERS WAT Margareten – ALPLA HC Hard am gestrigen Dienstag, war „Werbung pur“ für den Österreichischen Handball: Die beiden Teams lieferten sich über die gesamte Spielzeit plus zwei Verlängerungen in einer fantastischen Atmosphäre in der Sporthalle Margareten ein Duell auf Augenhöhe, das an Spannung nicht mehr zu überbieten war. Die fast logische Folge war, dass das Duell im Siebenmeter-Werfen entschieden werden musste.

Nach dem ersten Durchgang mit jeweils 5 Siebenmeter-Werfern stand es erneut Unentschieden: 48:48 lautete das Score.

In der darauffolgenden kurzen Unterbrechung zur Festlegung der weiteren Schützen kam es zu einem bitteren menschlichen Irrtum der Spieloffiziellen:

Gemäß den Durchführungs- und Spielbestimmungen hätte der Punkt III.2.3 folgendermaßen angewandt werden müssen:

Bei Gleichstand nach dem ersten Durchgang wird das 7-Meter-Werfen unter fünf dann spielberechtigten ausgewählten Spielern (entweder bisherige fünf Spieler - oder, mit einer neuen Liste, Austausch zwischen einem oder fünf Spielern) bis zur Entscheidung fortgesetzt. Es beginnt die andere Mannschaft.
"Bis zur Entscheidung" heißt:
(1) wenn z.B. die erstwerfende Mannschaft einen 7-Meter nicht verwandelt, muss die zweitwerfende Partei ihren entsprechenden 7-Meter verwandeln um Sieger zu sein, und
(2) wenn die erstwerfende Mannschaft einen 7-Meter verwandelt, die zweitwerfende Mannschaft ihren entsprechenden 7-Meter aber nicht verwandelt, ist die erstwerfende Mannschaft Sieger.

Entgegen der Bestimmung wurde jedoch der gesamte Durchgang absolviert, in dem erneut auf beiden Seiten jeweils 5 Werfer antraten.

Nach diesem 2. Durchgang lag der ALPLA HC Hard mit 52:51 in Führung und das Spiel wurde unter der fälschlichen Annahme korrekter Durchführung beendet.

Der HC FIVERS WAT Margareten kündigte daraufhin im Einklang mit den Bestimmungen einen Protest gegen die Wertung des Spieles an. Der Protest hätte bis zum Ende des heutigen Mittwochs, 21. Mai beim ÖHB in ausformulierter Form eingebracht werden müssen und wäre in weiterer Folge durch das Handballgericht des ÖHB zu behandeln gewesen. Da im Österreichischen Handball kein vergleichbarer Fall vorliegt, wäre die Entscheidung des Handballgerichtes schwer vorhersehbar gewesen und hätte auch dahingehend lauten können, dass das Siebenmeter-Werfen bzw. der entscheidende Teil dessen wiederholt werden müsste.

Diese Wiederholung hätte naturgemäß in der terminlich dicht gedrängten Finalphase zu großen Schwierigkeiten den weiteren Spielbetrieb der Liga betreffend geführt.

Letztendlich entschied sich jedoch der HC FIVERS WAT Margareten aus Gründen der sportlichen Fairness, der weiteren Durchführbarkeit der Finalserie im Sinne des Handballs dafür, keinen Protest einzulegen.

Damit bleibt das Ergebnis bestehen und der ALPLA HC Hard zieht in die Finalserie der HLA MEISTERLIGA ein.

ÖHB Präsident Mag. Markus Plazer: „Wir bedauern sehr, dass es am Ende dieses ganz besonderen Handball-Abends trotz der im Vorfeld getätigten Schulungsmaßnahmen durch die ÖHB Regel- und Schiedsrichterkommission zu diesem verhängnisvollen Irrtum kam. So menschlich ein Fehler in Stress-Situationen auch sein kann, so komplexe Auswirkungen hätten sich daraus auf den weiteren Verlauf der Finalserie ergeben können. Umso höher ist dem HC FIVERS WAT Margareten die Entscheidung anzurechnen, im Sinne der sportlichen Fairness und des Österreichischen Handballs auf das Einbringen des Protestes zu verzichten und das Ergebnis zu akzeptieren.“  

Stellungnahme des HC FIVERS WAT Margareten

Es steht außer Zweifel, dass das entscheidende Siebenmeterwerfen im zweiten Halbfinalspiel gegen ALPLA HC Hard nicht regelkonform durchgeführt wurde. Der Regelverstoß ist dokumentiert und vom Verband bestätigt. Dennoch haben wir uns bewusst entschieden, keinen Protest einzubringen – aus Überzeugung und im Sinne des Sports.

Die FIVERS stehen seit jeher für sportliche Fairness und Leistung auf dem Spielfeld. Wir wollen nicht am grünen Tisch gewinnen, sondern durch unsere Leistung in der regulären Spielzeit – gegebenenfalls in der Verlängerung oder in einem korrekt durchgeführten Siebenmeterwerfen. Diese Haltung ist tief in der FIVERS-DNA verankert.

Vorbildfunktion gegenüber unserem Nachwuchs
Als führender Nachwuchsverein Österreichs tragen die FIVERS eine besondere Verantwortung gegenüber ihren Jugendspielern. Unsere Trainer vermitteln Tag für Tag, dass sportlicher Erfolg auf dem Feld und nicht am grünen Tisch entschieden werden soll. In dieser Haltung sehen wir uns auch in der aktuellen Situation verpflichtet, ein klares Zeichen zu setzen und diesen Grundsatz vorzuleben.

Bewusster Verzicht auf Protest – Verantwortung des Verbandes
Aus den oben genannten Gründen hat sich die Vereinsführung der FIVERS entschieden, keinen offiziellen Protest einzubringen. Die nicht regelkonforme Abwicklung des entscheidenden Siebenmeterwerfens ist offenkundig dokumentiert. Gerade deshalb vertrauen wir darauf, dass der ÖHB als verantwortlicher Verband den Vorgang selbstständig prüft und Entscheidungen trifft, die dem sportlichen Geist und den geltenden Regularien Rechnung tragen und vorsorgt, dass derartige Fehler zukünftig nicht mehr passieren.

Verantwortung gegenüber dem Handballsport
Ein offizieller Protest hätte naturgemäß in der terminlich eng getakteten Finalphase zu erheblichen Störungen im weiteren Ligabetrieb geführt. Im Sinne der Planbarkeit und der Fairness gegenüber allen anderen beteiligten Vereinen sehen wir es als unsere Verantwortung, in dieser Situation zur Entspannung beizutragen.

Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht – aber sie ist getragen von der festen Überzeugung, dass unser Weg langfristig der richtige ist.

Die FIVERS schließen mit breiter Brust diese Saison ab – und gehen mit noch breiterer ins nächste Jahr.


 

ALPLA HC Hard steht nach einem Handball-Marathon erneut im Finale!

ALPLA HC Hard steht nach einem Handball-Marathon erneut im Finale!

 

FIVERS legen Protest nach Entscheidungswerfen ein!

Im Anschluss an das 7-Meter-Werfen, das nach regulärer Spielzeit und Verlängerung zur Entscheidung herangezogen wurde, legte der HC FIVERS WAT Margareten Protest ein. Nachdem die ersten fünf 7-Meter-Werfer beider Teams keine Entscheidung herbeiführen konnten, kam es zu Unklarheiten bezüglich des weiteren Vorgehens: ob unmittelbar im Wurfpaar-Modus fortgesetzt wird oder jeweils fünf neue Werfer antreten müssen. Der offizielle Delegierte des ÖHB entschied sich für Letzteres.

Über die weitere Behandlung des eingereichten Protests entscheiden die zuständigen Gremien des Österreichischen Handballbundes (ÖHB) als Bewerbsausrichter.

Fotocredit (c): Walter Luger

Wer schafft vorzeitig den Finaleinzug in der HLA MEISTERLIGA?

fenster.com Kopf der Woche: Aleš Pajovič

fenster.com Kopf der Woche: Aleš Pajovič

Seit Sonntagabend ist die Ära Pajovič als Teamchef des Österreichischen Handball Männer Nationalteams offiziell zu Ende. Ab sofort konzentriert sich der Slowene einzig und allein auf seine Aufgabe als Cheftrainer des deutschen Spitzenklubs SG Flensburg-Handewitt. Pajovic, der vor seiner Zeit als Nationalteamtrainer an der Seitenlinie der HSG Holding Graz stand, zieht im Interview Bilanz über seine Jahre als Teamchef: 

Wie steht es um deine Gefühle, jetzt wo du offiziell dein letztes Spiel als ÖHB-Teamchef bestritten hast?

Aleš Pajovič: „Das war gestern der perfekte Abschied. Wir qualifizieren uns mit einem Sieg für die EURO und das in einer ausverkauften Halle. Das freut mich sehr. Ich habe die Jungs gestern 60 Minuten kämpfen gesehen. Sie wollten unbedingt gewinnen. Darauf bin ich stolz. Ich habe keine Angst um die Zukunft der Jungs. Wenn sie so weitermachen, werden sie auch in Zukunft Erfolg haben. Für mich persönlich ist dieser Abschied von den Jungs und von Graz natürlich traurig. Auf mich wartet eine neue Aufgabe in Flensburg. Ich bin zufrieden und froh, ein wenig traurig, blicke aber mit Freude in die Zukunft.“

Wie wichtig war es auch dir persönlich, dieses Kapitel mit einem Erfolg und der erfolgreichen Quali abzuschließen?
Aleš Pajovič: „Es wäre bitter gewesen dieses Spiel zu verlieren und sich nicht für die EURO zu qualifizieren. Nach den Erfolgen der letzten Jahre hatte ich vollstes Vertrauen in die Jungs. Nach den ersten zehn Minuten habe ich gemerkt, das wird ein gutes Spiel. Es war dann sehr emotional.“

Du bist der erfolgreichste Männer-Teamchef der ÖHB-Geschichte. Wie hört sich das an?
Aleš Pajovič: „Natürlich super. Wir haben es in den letzten sechs Jahren geschafft etwas zu bewegen im österreichischen Handball. Viele Jungs haben große Schritte gemacht und sind ins Ausland gegangen. In den letzten Jahren, speziell nach der EHF EURO 2024, ist auch das Interesse gestiegen. Es ist unglaublich zu sehen, wie viele Österreicher sich plötzlich für Handball interessieren. Ich bin stolz darauf, was wir zusammen als Mannschaft geschafft haben in diesen Jahren. Noch mehr als diese Erfolge, zählt für mich aber die Beziehung zur Mannschaft.“

Wirst du dem österreichischen Handball in irgendeiner Form verbunden bleiben? Wenn ja, wie?
Aleš Pajovič: „Ich war jetzt zehn Jahre in Österreich. Mein Sohn bleibt auch in Graz. Im Sommer, wenn Pause ist, komme ich auch wieder zurück nach Graz. Wir haben viele Freunde in Österreich und natürlich werde ich die Jungs weiter verfolgen.“

Wie siehst du die Entwicklung des österreichischen Handballs in den letzten Jahren?
Aleš Pajovič: „Wir hatten unsere Ups and Downs. Aber die Jungs haben sich immer weiterentwickelt und ich denke, das ist sehr wichtig. Wir haben jetzt viele Spieler die in guten Ligen, bei guten Vereinen spielen. Wir haben auch einen kleinen Generationswechsel vollzogen. Es sind viele junge Spieler dabei, die noch lange im Nationalteam spielen können. Die Breite wird aber ein Thema bleiben in Österreich. Es sind aktuell rund 20 Spieler, die dem Nationalteam helfen können. Ziel muss sein, sämtliche Spieler Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Wenn das Nationalteam bei Europa- und Weltmeisterschaften vertreten ist, können sich die Spieler dort zeigen und mit guten Leistungen vielleicht den Sprung ins Ausland schaffen. Auch von unten, von den Nachwuchs-Nationalteams kommen einige Spieler nach. Hoffentlich geht es so weiter.“

Was ist aus deiner Sicht möglich für dieses Team?
Aleš Pajovič: „Ich denke, wir haben das Maximum herausgeholt wenn wir auf die EURO 2024 schauen mit Platz 8 und der Olympia-Quali. Das war unglaublich. Wir haben diese Saison gezeigt, dass wir auch ohne Niko (Anm.: Mykola Bilyk) sehr stark sind und mit den großen Nationen mithalten können. Wenn Niko zurückkommt, ist das Nationalteam noch stärker. Viele Spieler haben große Schritte gemacht und das ist schön zu sehen.“

Gibst du deinem Nachfolger Iker Romero irgendwelche Tipps mit?
Aleš Pajovič: „Wir haben uns bereits ausgetauscht und er hat mich gefragt, ob er sich in Zukunft bei mir melden darf um mehr über das Team zu erfahren. Das mache ich natürlich gerne. Ich wünsche Iker und der Mannschaft viel Erfolg in der Zukunft.“

Fotocredit (c): Thomas Bobens

Halbfinal-Auftakt in der HLA MEISTERLIGA!

HLA Partner

Kontakt

HANDBALL LIGEN AUSTRIA
Rothschildplatz 2
1020 Wien | Österreich

office@hla.at

HLA neu claim umrandung

Please publish modules in offcanvas position.