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Der Erste gegen den Dritten, das Topspiel der 10. spusu-LIGA-Runde hielt am Freitag, was es versprochen hatte. Und brachte einen höchst bemerkenswerten Spielverlauf. Am Ende gewann Sparkasse Schwaz Handball Tirol im LAOLA1-Livespiel zuhause gegen den ERBER UHK Krems mit 30:27 (18:12).

Video-Link: Match-Highlights
Video-Link: Aliaksei Kishou - Wenn nicht er, wer dann?
Video-Link: Jakob Jochmann - Noch einmal mit Gefühl
Video-Link: Gerald Zeiner - Good eye, Gerald!

Es war erneut eine Nervenprobe für alle Beteiligten in der Schwazer Osthalle sowie für die Zuschauer, die zuhause bei der Liveübertragung von LAOLA1 mitfieberten. Im ersten Geisterspiel der Adler in dieser Saison lieferten sich der Tabellenführer und der Dritte am Freitagabend einen erstaunlichen Schlagabtausch, der sehr viele Aufs und Abs auf beiden Seiten sah. Letztlich überstand Sparkasse Schwaz Handball Tirol eine Schwächephase in der zweiten Halbzeit glimpflich und feierte mit dem 30:27 den neunten Sieg im zehnten Saisonmatch, hält nun bei 19 Punkten. Krems (10 Punkte) kann am Wochenende noch von Rang drei verdrängt werden.

Die Hausherren mussten auf Michael Miskovez (Quarantäne) und Clemens Wilfling verzichten; dafür schien nach langer Absenz Josef Steiger im Kader auf, der 27-jährige Linkshänder half aufgrund eines Engpasses aus und kehrte zumindest kurzfristig aus der Handballpension zurück. Die Begegnung startete für die Tiroler überragend. Jeder Wurf fand sein Ziel und defensiv ließ man kaum etwas anbrennen – so überrollte der spusu-LIGA-Leader die Niederösterreicher zunächst regelrecht. Nach acht Minuten erzielte Petar Medic das 7:1 für die entfesselten Adler, Krems hatte lange keine Mittel parat, um die Defensive rund um Keeper Aliaksei Kishou zu knacken. Bei den Gästen spielte der rechte Rückraum Gasper Hrastnik – letztlich mit elf Treffern Topscorer – quasi Alleinunterhalter, er konnte für vereinzelte Lichtblicke sorgen. Auch wenn Krems mit Fortdauer der ersten Hälfte etwas besser ins Spiel fand, so war Handball Tirol dennoch klar auf Kurs, setzte sich immer wieder auf acht Tore Differenz ab. Bei 18:12 wurden die Seiten gewechselt. Die zweite Hälfte begann dann im Grunde gleich wie die erste – jedoch mit konträrem Verlauf.

Denn die Kremser hatten sich offenbar einiges vorgenommen und traten wie verwandelt auf. Plötzlich lief bei Sparkasse Schwaz HT nur mehr wenig zusammen. Die Souveränität war weg und der Meister von 2019 nutzte nun seinerseits die Tiroler Ballverluste. Im Spiel der Gastgeber war jetzt zu wenig Bewegung drin, man wollte es erzwingen; Krems fuhr immer wieder Konter. Die Aufholjagd mündete schließlich sogar im Ausgleich, Kenan Hasecic gelang in Minute 38 das 20:20. Sparkasse Schwaz Handball Tirol zeigte aber die richtige Reaktion auf diesen Rückschlag. Es war einmal mehr das HT-Kollektiv, das den Tabellenführer wieder in die Spur brachte. Sebastian Spendier machte das 25:22 (46.), Krems scheiterte nun mehrfach an Aliksei Kishou, die Tiroler Deckung konnte sich stabilisieren. Gerald Zeiner sorgte in der 55. Minute für das 28:24; die Entscheidung.

Frank Bergemann, Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol: „Wir sind super ins Spiel reingekommen, haben überragend begonnen. Krems hatte zunächst große Probleme mit dem Angriffsspiel, ist sich immer wieder festgelaufen und verzeichnete etliche Ballverluste. Aber es war klar, dass wir das so kaum bis zum Ende halten würden können. Nur war die Art und Weise unnötig, weil wir mit dem Vorsprung im Rücken zu statisch agiert haben, zu schnell abgeschlossen haben. Der Beginn der zweiten Hälfte war ein Spiegelbild von Halbzeit eins; Krems hat es gut gemacht, unsere Fehler und Ballverluste genutzt. Aber die Reaktion meines Teams nach dem Ausgleich war toll, wir haben uns dann diesen Sieg erarbeitet, auch wenn es Stückwerk war. Man hat Armin Hochleitner und Richard Wöss schon angemerkt, dass sie zuletzt nicht trainieren konnten, aber sie haben sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Ein Sieg des Kollektivs.“

Ibish Thaqi, Trainer ERBER UHK Krems: „Es war ein verdienter Sieg für die Tiroler. Am Anfang ist bei uns einfach gar nichts zusammengelaufen, es war ein furchtbarer Start. Wir haben ab Mitte der ersten Halbzeit halbwegs reingefunden, mussten aber einen großen Aufwand betreiben, um zurückzukommen. Am Ende hat uns einfach auch die Kraft gefehlt, um hier noch etwas zu holen.“

10. Spieltag spusu LIGA Hauptrunde

Sparkasse Schwaz Handball Tirol vs. ERBER UHK Krems 30:27 (18:12)
Fr., 13. November 2020, 18:30 Uhr
Highlights auf LAOLA1
Werfer Sparkasse Schwaz Handball Tirol: Alexander Wanitschek (7), Gerald Zeiner (6), Petar Medic (5), Sebastian Spendier (4), Emanuel Petrusic (2), Armin Hochleitner (2), Balthasar Huber (2), Richard Wöss (1), Dario Lochner (1)
Werfer ERBER UHK Krems: Gasper Hrastnik (11), Gunnar Prokop (5), Tobias Auß (2), Fabian Posch (2), Kenan Hasecic (2), Aleksandar Glendza (2), Jakob Jochmann (1), Igor Vuckovic (1), David Nigg (1)
Statistiken
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